Was Zahlen für uns bedeuten

Ob die Zahl neun, die Zahl drei oder die Zahl zwölf - sie alle haben Bedeutung für uns. Die Bedeutung der Neun wird aus Mythologien abgeleitet, die Zahl drei betrifft rein wissenschaftliche Tatsachen unserer Existenz, und die Zahl zwölf können Sie selbst bei sich abzählen. Diese drei Zahlen sind nicht so bekannt und abgenutzt wie die 13, die Sieben oder ähnliche, aber ihre Bedeutung für uns ist viel größerl.

Zahl neun: Die Mythologie der neun Welten

Christian Rätsch hat in seinem neuen Buch „Abgründige Weihnachten“ die Bedeutung der Zahl neun für schamanische Kulturen herausgestellt. Neun ist eigentlich eine Zahl, an die man nicht sofort denkt, wenn man über Zahlenmagie oder Zahlenbedeutung nachdenkt. Umso interessanter ist, was Rätsch in seinen Anmerkungen schreibt: Die Zahl neun gelte in den meisten schamanischen Kulturen als heilig. Er belegt diese Aussage mit einer Reihe von Beispielen. So würden die meisten Fliegenpilzfruchtkörper im September wachsen, „dem neunten Monat nach den Rauhnächten.“ Und Fliegenpilze seien nun mal das Rauschmittel schlechthin, mit dessen Hilfe der Schamane über die „Himmelstreppe mit ihren neun“ Stufen in die „Obere Welt“ steigen könne.

 

Die Zahl neun sei ebenfalls mit Wotan, mit heiligen Zeiten, mit magischen Ritualen und heidnischen Opferkulten eng verbunden. Beispiel: „Neun Tage hing Wotan am Weltenbaum, um die Runen zu entdecken, neun Tage dauerten die nordgermanischen Opferfeste und Julfeiern;  es gab neun Walküren.“

 

Wotan oder Odin, wie der germanische Gott auch hieß, hatte einen blitzschnellen, weißen Hengst, der fliegen konnte, schreibt Rätsch. Und weiter: „Auf seinem Rücken bereiste Wotan in Ekstase alle neun Welten, die wie reife Früchte am Weltenbaum hingen. In all diesen neun Welten lebten andere, fremdartige Wesen, etwa Riesen und Zwerge, die Seelen der Verstorbenen und Fantasiewesen aus Nebel.“

 

Neun Welten, das ist eine geradezu neuzeitliche Sicht auf das Universum. Während das Christentum nur den lieben Gott im Himmel und das Fegefeuer der Hölle kennt, haben sich die heidnischen Germanen also eine Art Multiversum vorgestellt mit immerhin neun Welten – alle oberhalb oder außerhalb des Götterhimmels und Göttersitzes Asgard.

Zahl drei: Alles Leben besteht aus drei Grundbausteinen

Die drei höchsten Klassifizierungskategorien von Lebewesen werden als Domänen bezeichnet. Es gibt drei solche Domänen. Im Einzelnen sind das: erstens die Bakterien, zweitens die Archaeen (auch als Archae- oder Urbakterien bezeichnet) und drittens die aus Bakterien und Archaeen durch Endosymbiose hervorgegangenen Eukaryoten. Zu letzteren gehören alle Pflanzen und Tiere und damit auch wir Menschen.

 

Diesen evolutionären Unterbau eines Organismus können wir bei uns selbst noch gut feststellen: In uns und auf uns leben rund 100 Billionen Bakterien. Wir bestehen außerdem aus etwa 10 Billionen Körperzellen (Bakterien haben also die zahlenmäßige Mehrheit). In jede unserer Körperzellen wiederum sind Ex-Bakterien aktiv (bis zu 2000), die wir als Mitochondrien bezeichnen und die unsere Lebensenergie herstellen. Unsere Körperzellen sind eukaryotische Zellen, die vor Milliarden von Jahren aus Archaeen und Bakterien entstanden sind und die als besonderes Kennzeichen einen Zellkern besitzen. (Wem das zu schnell geht, der kann im Buch über die großen Rätsel des Menschen alles in Ruhe Nachlesen. Es trägt den Titel: „Neben ich – wieviele sind wir wirklich?“. Darin wird auch auf die Grundbausteine des Lebens und aller Materie eingegangen - also letztlich auf die Grundsubstanz von allem was überhaupt ist).

 

Als Grundbausteine von allem galten früher die Atome. Man hatte angenommen, dass alle Materie aus diesen anscheinend nicht mehr weiter teilbaren Atomen besteht. Sie wurden als die „Unzerschneidbaren“ bezeichnet. So lässt sich in etwa das griechische „atomos“ übersetzen. Inzwischen hat sich jedoch herausgestellt, dass die Atome doch nicht die kleinsten Teile von allem sind: Im unvorstellbar winzigen Atomkern mit einem Durchmesser von einem Billiardstel bis einem Milliardstel Meter, in dem sich Protonen (positiv geladen) und Neutronen (ungeladen) befinden, entdeckten Wissenschaftler die noch weit kleineren, eigentlichen Elementarteilchen: die Quarks. (Die Ähnlichkeit des Wortes mit der deutschen Bezeichnung für das Milchprodukt Quark ist reiner Zufall.) Die Quarks sind nach heutigem Kenntnisstand in Wirklichkeit die kleinsten Bestandteile der Materie, sind wahrhaft unzerschneidbar, also elementar.

 

In Neutronen und Protonen befinden sich je zwei Arten von Quarks: Man nennt sie Up-Quarks und Down-Quarks. Das Proton hat zwei Up- und ein Down-Quark, beim Neutron ist es genau umgekehrt. Die Bezeichnungen Up und Down haben Wissenschaftler getroffen, um winzige Unterschiede im Drehimpuls (Spin) der Teilchen zu benennen. Aber die Quarks weisen dadurch, nach allen bisherigen Erkenntnissen, keine wirklich unterschiedlichen Eigenschaften auf.

 

Auf einer Umlaufbahn um den Atomkern kreist vereinfacht dargestellt ein weiteres Teilchen, das Elektron. Up-Quarks und Down-Quarks im Kern sowie das den Atomkern umrundende, respektive ein unscharfes Feld um ihn herum bildende Elektron sind die drei Elementarteilchen, aus denen alles besteht. Alles!

 

So einfach ist also dem Stand der Forschung zufolge unsere Welt aufgebaut. Sie besteht im Innersten aus ganzen drei elementaren, nicht weiter teilbaren Grundsubstanzen: Up-Quarks und Down-Quarks bilden den positiv geladenen Atomkern. Das dritte Elementarteilchen ist das Elektron mit seiner Negativladung. Es „schwirrt“ in dem als Elektronenhülle oder Feld bezeichneten Raum um den Atomkern herum.

 

„Sie, ich, Computer, Bakterien, Viren und alle anderen Stoffe bestehen aus Molekülen und Atomen, die ihrerseits aus Teilchen wie Elektronen und Quarks zusammengesetzt sind“, schreibt der amerikanische Astrophysiker Brian Greene in seinem Buch "Die verborgene Wirklichkeit". Also: Ob Materie in Form von Gasen oder Metallen, von Blut, Fett, Stroh oder Gold, von Wasserstoff, Sauerstoff, Gebirgen, Ozeanen oder von anderen Stoffen vorkommt, ist allein durch die Anzahl und die Anordnung dieser drei Elementarteilchen bestimmt. Je nachdem, wie viele von ihnen sich wie zusammenschließen, entscheidet darüber, welcher Stoff entsteht. Aber immer besteht die Grundsubstanz aus Quarks und Elektronen. Aus den drei Elementarteilchen. Aus sonst nichts. (Mehr dazu in „Neben Ich).

Zahl zwölf: Zwölf Geheimnisse eines starken Lebens

Die Zahl zwölf hat von altersher elementare Bedeutung für unser Leben. Unser Lebensraum Erde besteht aus zwölf Kontinenten, nämlich den Landmassen Amerika, Afrika, Eurasien, Australien und Antarktika sowie den sieben Weltmeeren. Darüber steht alles Wissenswerte in dem Buch „Der Heidenschwanz – zwölf Geheimnisse für ein starkes Leben“. Dort heißt es über die weitere Bedeutung der Zahl zwölf: „Zwölf Monate hat das Jahr. Zwölf Öffnungen führen in unseren Körper hinein und heraus. Die Augenpaare, die Ohren, die Nasenöffnungen, die Luftröhre, die Speiseröhre, die durch den Mund in uns hineingehen, der Nabel, der uns auf ewig mit der Muttergöttin des Lebens verbindet, die Harnröhre, die Geschlechtsöffnung und der Anus. Unter der Haut liegen zwölf Organe, die unser Leben ermöglichen. Ein Tag währt zweimal zwölf Stunden. Die ersten zwölf Schichten der Erde, auf der wir leben, entscheiden über unser Schicksal und schützen uns vor der Glut in ihrem Innern. In zwölf rauhen, finsteren Nächten (Die erste Rauhnacht ist die zwischen dem 25. und 26. Dezember, die letzte Rauhnacht endet am 6. Januar) endet das Sonnenjahr und kehrt dann wieder.“ – So sprach der alte Uraler in dem Buch Heidenschwanz, der schon zwölf mal zwölf Jahre gelebt hatte.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0